29.09.2010, 07:46
Leistung,die Leiden schafft
Deutsche Bank verdient mit Rüstung, Atomindustrie und Vertreibung
Die größte deutsche Bank präsentiert sich gern als Musterschülerin in Sachen Umwelt- und Menschenrechtsschutz. Kein anderes deutsches Bankhaus hat derart viele unverbindliche (!) Nachhaltigkeitserklärungen unterzeichnet wie die Deutsche Bank.
Beispiel Atom:
Mit der Unterzeichnung des Appells „Mut und Realismus für Deutschlands Energiezukunft“ outete sich Deutsche-Bank-Chef Ackermann in der vergangenen Woche einmal mehr als Atomlobbyist. Das schlägt sich auch im Portfolio seiner Bank nieder. Sie hat das gesamte Programm der Nuklear-Branche im Angebot: vom Uranabbau bis hin zu Geschäften mit Firmen, die Uranwaffen herstellen. Zu ihren Unternehmenskunden zählen alle international führenden Atomkonzerne. Aktuellen Recherchen von Umweltorganisationen zufolge gehört die Deutsche Bank international zu den Top Ten der radioaktivsten Banken. Die unkontrollierbaren Risiken dieser Technologie scheinen den deutschen Bankenprimus nicht zu interessieren.
Beispiel Streumunition:
Die Deutsche Bank wolle, so Ackermann, „ausdrücklich in keinerlei Transaktionen mit Personen-Landminen, Streubomben oder ABC-Waffen involviert sein“. Nach aktuellen Recherchen unterhält sie jedoch Geschäftsbeziehungen zu führenden Streubombenherstellern wie Textron und Singapore Technologies Engineering, die von vielen anderen Finanzdienstleistern keine Unterstützung mehr erhalten. Streubomben sind international geächtet. Ein erheblicher Prozentsatz der Sprengsätze explodiert nicht beim Einsatz, sondern verbleibt als tickende Zeitbombe. Etwa 100.000 Opfer hat Streumunition bis heute gefordert: 98 Prozent der registrierten Opfer stammen aus der Zivilbevölkerung, 27 Prozent davon sind Kinder.
Beispiel Vedanta:
Zu den besonders fragwürdigen Kunden der Deutschen Bank zählt das britische Bergbauunternehmen Vedanta. Der Konzern ist bekannt dafür, dass er weltweit außerhalb der Gesetze agiert. Die indische Vedanta-Tochter Sterlite Industries überging alle Vorgaben der indischen Umwelt- und Indigenenschutzgesetzgebung – von Waldzerstörung über Gewässerverseuchung bis hin zu Vertreibungen –, um in der Provinz Orissa eine Aluminiumhütte zu errichten. Für die Versorgung der Aluminiumhütte mit Bauxit scheut sie nicht vor der Zerstörung indigener Heiligtümer und Kulturstätten zurück. Während andere Finanzdienstleister Vedanta aus ihrem Portfolio gestrichen haben, hält die Deutsche Bank weiter an diesem Skandalkunden fest.
Diese Beispiele aus der derzeitigen Finanzierungspraxis belegen, dass der deutsche Bankenprimus bei der Wahl seiner Kunden keine Skrupel kennt und auch den schwärzesten Schafen eine Finanzierung bereitstellt. Mit einem derartigen Geschäftsverhalten, bei dem Menschenrechts- und Umweltbelange ehrgeizigen Renditezielen geopfert werden, wird es der Deutschen Bank nicht gelingen, das in der Finanzkrise verloren gegangene Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.
Es ist höchste Zeit, dass die Deutsche Bank ihren hehren Worten auch Taten folgen lässt! Weg von Atom- und Waffenfinanzierungen und hin zu einer Bank mit Gewissen und praktizierten Grundsätzen.
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29.08.2010
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