14 Bewertungen  Schriftgröße: A

29.09.2010, 07:46    

Umgefallen, Herr Minister?

Schäuble darf sich nicht von Finanztransaktionssteuer verabschieden! von Detlev von Larcher
Dem Vernehmen nach (ZEIT, 23.9.2010) hat sich Finanzminister Schäuble von der Finanztransaktionssteuer distanziert, zu der er sich am 21. Mai dieses Jahres zum ersten Mal, und vergangene Woche bei den Beratungen zum Bundeshaushalt zum letzten Mal öffentlich bekannt hat. Er werde alles daran setzen, dass diese Steuer komme, sagte Schäuble vergangenen Dienstag vor dem Bundestag. Heute liest man, dass Schäuble die Steuer ablehnt. Die Steuer sei ohnehin nicht auf seine Initiative Regierungspolitik geworden.
  Wolfgang Schäuble
Man fragt sich, ob Minister Schäuble weiß, was er will. Vertritt er die Interessen der Steuerzahler oder der Deutschen Bank? Dabei sind Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer mit zwei Milliarden Euro bereits im Bundeshaushalt 2012 fest eingeplant. Fällt die Finanztransaktionssteuer, hat das umstrittene Sparpaket ein noch größeres Gerechtigkeitsdefizit: Die Finanztransaktionssteuer ist einer der wenigen Beiträge der Besserverdienenden zum Sparpaket der Bundesregierung.
"Nach neuesten Expertenschätzungen des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts kann eine Finanztransaktionssteuer bis zu 90 Milliarden Euro europaweit, und zwischen 15 und 20 Milliarden Euro deutschlandweit einbringen – bei einem Steuersatz von 0,05 Prozent! Und darauf wollen Sie verzichten, Herr Schäuble?", sagte Jörg Alt, Moderator der Kampagne "Steuer gegen Armut".
Hier darf nicht gewackelt werden. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass auch die Finanzindustrie einen nennenswerten Beitrag zum Sparpaket der Bundesregierung leistet. "Auch starke Schultern müssen ihren Anteil tragen", betonte Detlev von Larcher vom Attac-Koordinierungskreis. Zumal die Banken es waren, die uns den ganzen Schlammassel beschert haben." Die Kampagne "Steuer gegen Armut" appelliert nun an die Bundeskanzlerin, für eine einheitliche Politik in ihrem Kabinett Sorge zu tragen. Denn: Auch Frau Merkel bekannte sich am 14. September vor dem Bundestag zur Finanztransaktionssteuer. "Wir geben nicht auf. Wir bohren an dem dicken Brett", sagte die Kanzlerin (Reuters, 15.9.2010).
Die Kampagne "Steuer gegen Armut" wird getragen von 64 Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, Banken, Parteien und wissenschaftlichen Institutionen.
Anzeige:

  • 29.08.2010
    © 2010 Financial Crimes Deutschland
Jetzt bewerten
FCD-Kürzungsmonitor

Mit dem Umverteilungspaket hat Attac ein Gegenkonzept zum Sparpaket der Bundesregierung auf den Tisch gelegt. Schwarz-Gelb will die Kosten der Finanzkrise den Schwächsten in der Gesellschaft aufbürden. Den geplanten Sozialabbau rechtfertigt sie mit seiner angeblichen Alternativlosigkeit. Wir zeigen, dass es sehr wohl anders geht – vorausgesetzt, der politische Wille ist da.

Konzept lesen
Mehr Informationen zum Attac Umverteilungspaket gibt es hier

  •  
  • blättern
  Bleib auf dem Laufenden!
  09:36 Wirtschaft Attac Deutschland wird 10


Attac Deutschland ist 10 jahr alt geworden.Doch was bewegt die KritikerInnen der Globalisierung? Erfahren Sie mehr über diese Organisation und den kommenden Themen. mehr

Krisen-Blogs
Weitere Krisen-Blogs

alle Themen-Blogs

FCD als Startseite

Starten Sie automatisch. Es geht ganz einfach. mehr


UNTERNEHMEN
  •  
  • blättern
  •  
IT+MEDIEN
  •  
  • blättern
FINANZEN
SPORT
  • Als sich am 23. August knapp 70 Menschen mit Rucksack vor dem Wappen am Millerntorstadion trafen, wusste keiner so genau, was in den kommenden Tagen passieren würde und worauf man sich hier eigentlich eingelassen hat. mehr

  • Besitzen ist gut – denn wer da hat, dem wird gegeben, so steht es schon in der Bibel. Und wer wie eine Bank besonders viel besitzt oder dort große Mengen Geld angelegt hat, dem wird auch besonders viel gegeben – und zwar Milliarden aus den öffentlichen Kassen, zur Sanierung der Bankrotteure. mehr

  • 3.033,33 Euro konnte Spielleiter Malte Melloh dem nun Ex-St.Pauli-Kicker und Bundesverdienstkreuz-Träger (seit 10/2009) Benjamin Adrion und seinem Team überreichen. Diese Summe haben 194 Mitspieler der Tipprunde gesammelt, um damit Brunnenbauprojekte in Entwicklungsländern zu realisieren. mehr

  •  
  • blättern
POLITIK
  • Die „Zivilgesellschaft“ ist so eine Art Heilsarmee der Demokratie. Sie besteht aus Wohlfahrtsverbänden, aus Stiftungen und aus vielen großen und kleinen Bürgerinitiativen. Die Zivilgesellschaft beantwortet eine Frage, die in Zeiten von anhaltend schlechten Nachrichten besonders beliebt ist: Wo bleibt eigentlich das Positive? mehr

  •   08:08 Intransparenz mit System Bankenrettung undemokratisch!

    Mit dem so genannten Restrukturierungsgesetz, das die Bundesregierung im Herbst durch den Bundestag bringen will, sollen bei der Rettung von maroden Banken künftig „öffentliche Haushalte geschont werden“, so das Finanzministerium. Ein genauerer Blick in den Gesetzestext zeigt aber, dass dieses Versprechen kaum eingelöst wird. mehr

  • Europaweit machen soziale Bewegungen am 29. September gegen Kürzungspolitik mobil. Der Europäische Gewerkschaftsbund ruft zu einer Großdemonstration in Brüssel auf, zu der auch aus vielen deutschen Städten Busse organisiert werden. In Spanien und Griechenland sind Generalstreiks angekündigt. Und das globalisierungskritische Netzwerk Attac beteiligt sich mit einem Bankenaktionstag. mehr

MANAGEMENT+KARRIERE
  •   12:00 Kopf des Tages Rattenfänger der Rechten

    Ein durchgeknallter Populist als Tauchsieder der Tea-Party-Bewegung, die Präsident Obama stürzen will? Diese Personalie ließe sich abtun, wenn Glenn Beck nicht einer der erfolgreichsten Meinungsmacher der USA wäre. Dieser zum Mormonentum konvertierte Nachfahre deutscher Einwanderer erreicht mit seinen täglichen Fox-News-Rundfunks- und Fernsehprogrammen mehr als elf Millionen Zuschauer und füllt auf seinen „listening tours“ Stadien mit 850 000 Leuten. Ein Mediengewaltiger avanciert zum Quasi-Führer einer rechten Bewegung. mehr

  • Dem Vernehmen nach (ZEIT, 23.9.2010) hat sich Finanzminister Schäuble von der Finanztransaktionssteuer distanziert, zu der er sich am 21. Mai dieses Jahres zum ersten Mal, und vergangene Woche bei den Beratungen zum Bundeshaushalt zum letzten Mal öffentlich bekannt hat. Er werde alles daran setzen, dass diese Steuer komme, sagte Schäuble vergangenen Dienstag vor dem Bundestag. Heute liest man, dass Schäuble die Steuer ablehnt. Die Steuer sei ohnehin nicht auf seine Initiative Regierungspolitik geworden. mehr

  •  
  • blättern
 
Home | Unternehmen | Finanzen | Börse | Politik | Management+Karriere | IT+Medien | Wissen | Sport | Auto | Lifestyle | zum Seitenanfang

© 1999 - 2010 Financial Crimes Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen

Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt NICHT durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!

Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet

VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote